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Börseblick
Unsicherheit prolongiert. https://doi.org/10.47782/oeba202206041401
Die Finanzmärkte stehen in den kommenden Monaten vor mehreren Herausforderungen. Die Corona-Pandemie rückte, auch dank einer weniger aggressiven Variante, in den Hintergrund. Der Krieg in der Ukraine und die weitere Notenbankpolitik werden das Marktgeschehen dominieren. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung Russlands ist gering, Europa ist jedoch abhängig von russischen Gaslieferungen, welche nicht kurzfristig kompensiert werden können. Die Ukraine und Russland sind wichtige Weizen- oder Maisproduzenten mit einem Marktanteil über 10%. Die Preisanstiege bei Energie und Nahrungsmitteln verstärken den zur Jahreswende begonnenen Preisanstieg und erhöhen den Druck auf die Notenbanken, die Zinsen zu erhöhen. IWF und OECD haben die Wachstumsaussichten deutlich nach unten revidiert, vor allem Europa muss mit einer deutlichen Abschwächung rechnen, das Worst-Case-Szenario wäre eine Stagflation. Die Notenbanken stecken damit in einem Dilemma, wie stark können die Zinsen erhöht werden, um eine inflationsdämpfende Wirkung zu erzielen, ohne die Wachstumsaussichten zu gefährden? Während die FED bereits mehrere Zinserhöhungen angekündigt hat, bleibt die EZB zögerlich, es kann jedoch davon ausgegange...