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ASoK 7, Juli 2020, Seite 257

Der Fall Maksimovic – kein Freibrief für alles

Das LSD-BG ist nach wie vor ein scharfes Schwert

Stefan Schuster

Das Urteil des EuGH in der Rs Maksimovic hat im Verwaltungsstrafrecht allgemein und im LSD-BG im Speziellen die Diskussion über das Kumulationsprinzip befeuert. Das Urteil des EuGH ist als klare Kritik an diesem Prinzip versehen. Wie aber aktuell an einem Erkenntnis des VwGH () zu sehen ist, bedeutet dies nicht, dass der üppige Strafkatalog im LSD-BG grundsätzlich unverhältnismäßig pönalisiert – und schon gar nicht, dass er zahnlos ist.

1. Sachverhalt

Ein Fleischer hat als Einzelunternehmer ungarische Arbeitnehmer im Zuge einer Arbeitskräfteüberlassung beschäftigt. Im Rahmen einer Überprüfung durch die Finanzpolizei wurden zwei ungarische Arbeitnehmer angetroffen. Die gemäß LSD-BG bereit zu haltenden Unterlagen bei Überlassungen wurden nicht bereitgehalten oder elektronisch zugänglich gemacht.

2. Straferkenntnis der Bezirksverwaltungsbehörde

Die Bezirkshauptmannschaft verfügte ein Straferkenntnis mit folgenden festgestellten Übertretungen, die jeweils pro Arbeitnehmer, sohin zweimal, festgesetzt wurden:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Verletzte Norm (LSD-BG)
Strafrahmen in Euro
Festgesetzte Strafe pro Beschäftigten
§ 26 Abs 2 iVm § 21 Abs 3 Z 1 (Bereithaltung der Bestätigung des zuständig...

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