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SWK 28, 1. Oktober 1994, Seite T 54

Schwarzarbeit in Österreich

Anteil der Pfuscherumsätze am BIP beträgt 7,2 Prozent

(pwk) — Die Schwarzarbeit boomt auch in Österreich. Professor Friedrich Schneider von der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Linzer Kepler-Universität schließt aufgrund des Bargeldumlaufes auf einen Anteil der Pfuscherumsätze am Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 7,2 Prozent. Das würde für 1994 ein Volumen von rund 150 Mrd. Schilling ergeben.

In den siebziger Jahren, so Professor Schneider,sei die Wertschöpfung der Schwarzarbeit um 28, in den achtziger Jahren sogar um 44 Prozent gestiegen. Damit liegt Österreich im internationalen Mittelfeld, weit hinter Großbritannien, Frankreich und Deutschland, aber auch vor der Schweiz, Dänemark und Belgien.

Das Volumen der Schwarzarbeit ist mit Messungen und Statistiken nur sehr schwer zu erfassen. Aufgrund der Interpretationen von Zeitbudgets und von Umfragen über die gesellschaftliche Akzeptanz des Pfuscherunwesens läßt sich vermuten, daß etwa ein Zehntel aller Personen im erwerbsfähigen Alter einem inoffiziellen Nebenerwerb nachgehen. Das ergäbe ein Heer von mindestens 500.000 Schwarzarbeitern. Voran marschieren Maler und Maurer, Fliesen- und Estrichleger, Tapeziere...

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