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Verlustvortrag und Verlustrücktrag im Erbfall
Steuersubjektübergreifender Verlustübergang bei unentgeltlicher Übertragung von Todes wegen
Der Erbfall bringt nicht nur zivilrechtliche Fragen mit sich, sondern wirft auch bedeutende steuerrechtliche Fragen auf. Einer der dogmatischen Dauerbrenner im Steuerrecht ist der Verlustübergang bei der Rechtsnachfolge. Ob ein Verlustvortrag auf den Erben im Wege der Gesamtrechtsnachfolge übergehen soll, wurde bereits in der sehr vielfältigen Judikatur- und Literaturgeschichte umfassend bearbeitet, auch wenn noch immer offene Fragen bestehen. Durch die Einführung eines temporären Verlustrücktrags – als Reaktionsmaßnahme des Steuergesetzgebers auf die COVID-19-Pandemie – wurde der Fall des personenübergreifenden Verlustübergangs im Erbfall zuletzt wieder präsent. Martin Klokar und Samuel Loibl zeigen in diesem Beitrag die steuerrechtlichen Anwendungsprobleme beim Verlustübergang im Erbfall sowohl beim Verlustvortrag als auch beim Verlustrücktrag auf.
1. Problemstellung
Ein Erblasser vererbt einen Betrieb. Dabei ergeben sich ua in folgenden zwei Konstellationen steuerrechtlich beachtliche Fragestellungen, die in diesem Beitrag behandelt werden:
Hinterlässt der Erblasser einen Verlust aus dem Betrieb, stellt sich die Frage, ob dieser Verlust dem Erben im Rahmen eines Verlustvortrags zur...