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SWK 33, 20. November 1994, Seite T 65

Nach Erdrutsch-Wahl alles neu!

Oder weiterhin: Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube

Wieder einmal wird vollmundig die Entbürokratisierung gefordert. Dabei haben die Steuermänner noch immer die Lohn- und Einkommensteuer, aber neuerdings die Sozialversicherung im Visier. So sollen künftig die Finanzämter auch die Sozialversicherungsbeiträge bewirtschaften. „Für die Beamten der Sozialversicherung gibt es trotzdem genug zu tun, beispielsweise bessere Beratung der Versicherten.“ 1)

Das wäre ja schon wieder ein Schritt zur wundersamen Schreibtischvermehrung! Denn für die zusätzlichen Agenden der Bemessung und Einhebung von Kranken- und Pensionsversicherung müssen natürlich in der Finanz nicht nur an der Basis, sondern bis hinauf zur Pyramidenspitze Beamte aufgenommen werden. Dem Schuß aus der Hüfte des Herrn Staatssekretärs muß daher sogleich die (eigene) Forderung nach Mobilität des Beamten (auf Ministerebene längst praktiziert) vorgehalten werden. Natürlich müßte in so einem Fall eine Umschulung aus dem Paket der Sozialversicherungstempel einhergehen; geht es doch nicht an, da von Drehern und Stahlbiegern das späte Drücken von Schulbänken zu verlangen, dort aber dem Nimbus einer „geschützten Werkstätte“ zu huldigen.

Es sollte aber nicht bei einem Stagnieren beamtete...

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