TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
ZWF 5, September 2019, Seite 213

Gewerbsmäßige Begehung bei Hinterziehung von Lohnabgaben

ZWF 2019/64

Rainer Brandl und Roman Leitner

§ 38 FinStrG

Der Arbeitgeber kann durch die Nichtabfuhr der Lohnsteuer den Qualifikationstatbestand des § 38 FinStrG nicht erfüllen.

Die Lohnsteuer wird gem § 83 Abs 1 EStG von den Arbeitnehmern geschuldet. Den Arbeitgeber trifft die Pflicht, die Lohnsteuer bei jeder Lohnzahlung einzubehalten und abzuführen. Insoweit kommt ungeachtet der erst bei Verletzung abgabenrechtlicher Pflichten greifenden Haftungsbestimmung des § 82 EStG ein abgaS. 214benrechtlicher Vorteil des Arbeitgebers durch Nichtabführen der Lohnsteuer nicht in Betracht.

Mit der Hinterziehung von Lohnsteuer geht jedoch jeweils auch eine solche von Dienstgeberbeiträgen zum Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen und von Zuschlägen zu diesen Dienstgeberbeiträgen einher. Diese Beträge schuldet der Dienstgeber. Übersteigt der abgabenrechtliche Vorteil in den einzelnen Entrichtungszeiträumen 400 € nicht, ist dies ohne Bedeutung, wenn die Feststellung der Absicht, sich durch die Tat einen nicht bloß geringfügigen fortlaufenden abgabenrechtlichen Vorteil zu verschaffen, nachgewiesen werden kann.

Anmerkung

Mit dem EU-Finanz-Anpassungsgesetz 2019, BGBl I 2019/62, wurde § 38 FinStrG ersatzlos aufgehoben. Die gewerbsmäßige Begehung stellt nunmehr einen explizit in § 23 Abs 2 FinStrG normi...

Daten werden geladen...