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ZWF 1, Jänner 2018, Seite 44

Geldwäscherei und Glücksspiel

Stefan Albiez und Thomas Hartl

„It is the variety, frequency and volume of transactions that makes the casino sector particularly vulnerable to money laundering.“ Offenbar unter dem Eindruck dieser Prämisse ist die Bekämpfung der Geldwäsche im Glücksspielsektor seit Jahren ein Anliegen des (europäischen) Gesetzgebers. Die 4. Geldwäsche-Richtlinie brachte auch für den Glücksspielsektor punktuelle Änderungen.

1. Geldwäsche(-bekämpfung) im Glücksspielsektor

1.1. Wirtschaftliche Relevanz und Erscheinungsformen

Die exakte Bezifferung der im Glücksspielsektor erwirtschafteten Umsätze birgt angesichts der Vielzahl von regulierten, nichtregulierten, aber auch illegalen Anbietern – vor allem im Onlinebereich – große Schwierigkeiten. Als zentrale Kennzahl für das Marktvolumen werden in der Regel die Bruttospielerträge – als Differenz zwischen Einsätzen und (ausbezahlten) Gewinnen – herangezogen. Im Grünbuch zum Onlineglücksspiel aus dem Jahr 2011 ging die Europäische Kommission bezogen auf das Jahr 2008 von Bruttospielerträgen iHv rund 76 Mrd € in der EU aus. Aktuelle Zahlen sprechen bereits von 84,9 Mrd € mit einem (stark wachsenden) Onlineanteil von über 12 %. Laut einer aktuellen Studie erwirtschaftete der Glücksspielsekt...

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