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ASoK 8, August 2015, Seite 295

Die Freizeitoption als kollektivvertragliches Gestaltungsinstrument

Mehr Leben für weniger Geld

Karl Lang

Berichten und Studien zufolge unterliegen Werthaltungen und Einstellungen zur Lebens- und Arbeitszeit aktuell einem Wandel. War es für frühere Generationen bedeutsam, durch beruflichen Einsatz und durchgängige Anwesenheit am Arbeitsplatz seinen Lebensunterhalt dauerhaft abzusichern, legen jüngere Arbeitnehmer verstärkt darauf Wert, einen nach Möglichkeit harmonischen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben zu erzielen. Nicht mehr das Primat der Erwerbsarbeit und des damit verbundenen zeitlichen Einsatzes scheint dabei im Fokus zu stehen, sondern vielmehr ist es für sie wichtiger, die zur Verfügung stehende Lebenszeit nach ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen nutzen zu können. Diese Entwicklung aufgreifend haben sich die Kollektivvertragspartner der Elektro- und Elektronikindustrie vor zwei Jahren dazu entschlossen, den Arbeitnehmern eine Wahlmöglichkeit – die sogenannte Freizeitoption – zu eröffnen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet neben den Merkmalen dieses Gestaltungsinstruments auch die ersten praktischen Erfahrungen.

1. Einführung

„Für die Generation Y funktioniert der alte Deal, der simple Tausch von Arbeitszeit gegen Lohn, nicht mehr bedingungslos“, fasst das deutsch...

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