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AR aktuell 2, April 2020, Seite 22

Die Wahrnehmung – eine wesentliche Fähigkeit für Aufsichtsräte

Norbert Obermayr

Wahrnehmungen hat jeder Mensch! Warum darüber nachdenken? Weil Wahrnehmungen auf Sinneserlebnissen beruhen und subjektiv sind; sie hängen ganz entscheidend von der involvierten Person ab. Aufsichtsräte entnehmen ihre Wahrnehmungen häufig aus der Kommunikation. Was sind die Interessen des Senders, was die Erwartungen des Empfängers? Allein schon darin liegen die Quellen von Wahrnehmungsverzerrungen. Diese zu erkennen und damit Objektivität in die Wahrnehmung zu bringen ist eine wesentliche Fähigkeit von Aufsichtsräten. Um das wirtschaftliche Verhalten von Menschen zu verstehen, muss man ein realistisches Menschenbild haben. Denn Wirtschaften beruht auf Verhalten.

1. Die Wahrnehmung – eine variable Grösse?

Eine Wahrnehmung baut als Prozess der Informationsgewinnung und -verarbeitung auf Sinneseindrücken aus der Umwelt auf und macht daraus ein damit verbundenes subjektives Ergebnis. Das geschieht durch unbewusstes und manchmal auch bewusstes Filtern und Zusammenführen von Teilinformationen zu subjektiv „passenden“ Gesamteindrücken. Inhalte und Qualitäten einer Wahrnehmung können durch gezielte Steuerung der Aufmerksamkeit und durch Wahrnehmungsstrategien verändert werden.

Die Wahrnehmung...

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