Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BFGjournal 6, Juni 2021, Seite 222

Gebührenbefreiung von der GrESt unterliegenden Rechtsgeschäften

Melanie Mischkreu und Pavel Knesl

Im gegenständlichen Fall hatte das BFG zu beurteilen, ob die bereits im Schenkungsvertrag vereinbarte Zurückbehaltung eines Fruchtgenussrechts an einer verschenkten Liegenschaft unter jährlicher Abgeltung der Abnutzung an den Geschenknehmer als gesondertes Rechtsgeschäft zu beurteilen ist, das der Gebührenpflicht gem § 33 TP 9 GebG unterliegt. Das BFG hat sich dieser von der Finanzverwaltung vertretenen Ansicht nicht angeschlossen, sondern ist ausgehend von der jüngsten Entscheidung des VwGH zum Schluss gekommen, dass aufgrund des zeitlichen und sachlichen Zusammenhangs die getroffenen Vereinbarungen miteinander kausal verknüpft sind und somit von einheitlichen Rechtsgeschäften auszugehen ist. Da die Schenkung der Liegenschaftsanteile unter das Grunderwerbsteuergesetz fällt, unterliegen die einheitlichen Rechtsgeschäfte der Gebührenbefreiung gem § 15 Abs 3 GebG.


Tabelle in neuem Fenster öffnen
RV/7101499/2019

1. Der Fall

1.1. Sachverhalt

Die Beschwerdeführerin (kurz: Bf) hat mit Schenkungsvertrag vom jeweils eine Hälfte der Anteile an ihrer Liegenschaft an ihren Sohn und an ihre Tochter übertragen, wobei Sie sich an dieser Liegenschaft ein lebenslängliches Fruchtgenussrecht zurückbehalten hat. In dem Schenkungsvertrag wurde ver...

Daten werden geladen...