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TPI 2, April 2022, Seite 41

Dokumentationspflichten des ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführers bei der Erstellung von Local Files im Rahmen des VPDG

Darstellung anhand eines Praxisbeispiels

Beatrix Stieber und Martin Bammer

Da der österreichische Gesetzgeber (trotz der Empfehlung der OECD/G20) keine betragliche bzw prozentuelle Wesentlichkeitsgrenze im VPDG definiert hat, wird die Handlungsfigur des ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsführers bei der Auslegung bzw Beurteilung, ob wesentliche unternehmensgruppeninterne Geschäftsvorfälle vorliegen, welche gemäß § 7 Abs 1 VPDG iVm § 9 VPDG im Local File zu dokumentieren sind, zur ultima ratio. Ob das Ziel der Finanzverwaltung, risikoorientierte, transaktionsbezogene Informationen zu gewährleisten – bei gleichzeitiger Entlastung der Unternehmen durch die Einschränkung auf wesentliche Geschäftsvorfälle bei der Dokumentationsverpflichtung –, erreicht werden kann oder ob de facto doch alle Transaktionen vollumfänglich dokumentiert werden müssen, soll anhand eines Praxisbeispiels dargestellt werden.

1. Überblick

Eingangs ist festzuhalten, dass der Finanzverwaltung zur Durchführung einer angemessenen und sorgfältigen Prüfung der Verrechnungspreissystematik, bei entsprechend erfüllten Tatbestandsvoraussetzungen, sowohl ein Master File als auch ein Local File vorzulegen sind.

Beide Unterlagen sollten sich dabei zu einem schlüssigen Gesamtpaket an Informationen ergänzen und nicht l...

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