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TPI 1, Februar 2017, Seite 7

Ab ins Mittelmaß – tickt der Fremdvergleich noch richtig?

Florian Rosenberger

In der Betriebsprüfungspraxis zeichnet sich eine gewisse Tendenz ab, Konzernunternehmen mit der Vermutung einer am statistischen Durchschnitt orientierten Mindestangemessenheit zu konfrontieren. Dieser Ansatz zwingt verbundene Unternehmen ins Mittelmaß und wird damit der Fremdvergleichsrealität sowie dem marktwirtschaftlichen Selbstverständnis oftmals gerade nicht gerecht. Konzernunternehmen werden damit idealtypisiert und systematisch schlechter gestellt („guilty by association“). Entsprechend ist mehr Augenmaß bei der Anwendung des Fremdvergleichsgrundsatzes gefordert.

1. Bedeutung des Fremdvergleichsgrundsatzes

Verrechnungspreise stellen die ökonomische (und letztlich auch steuerliche) Bewertung konzerninterner Transaktionen dar. Da eine Transaktion in der Regel zwei (verbundene) Transaktionspartner vereint, zieht eine Änderung des zugrunde liegenden Verrechnungspreises zwei wesentliche Konsequenzen nach sich: Erstens erhöht sich der Gewinn des einen Transaktionspartners, und zweitens reduziert sich der Gewinn des anderen Transaktionspartners entsprechend. Sind daher die Transaktionspartner in unterschiedlichen Staaten ansässig, entscheidet die Höhe des Verrechnungspreises letztli...

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