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TPI 3, Juni 2020, Seite 158

Vertriebsunternehmen in der Krise

Oliver Kost, Sandra Staudacher und Marco Szvitlak

In diesen Tagen sorgt die globale Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (COVID-19) mit notwendigen politischen Gegenmaßnahmen wie Reiseverboten, Grenz- und Geschäftsschließungen und damit einhergehenden erheblichen Störungen von Lieferketten sowie massiven Umsatzeinbußen wegen Nachfrageschocks für Schlagzeilen. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Turbulenzen sind ein Thema, das nicht nur Unternehmen, sondern auch die Betriebsprüfungs- und Beraterpraxis beschäftigt. Aus Konzern- und Verrechnungspreissicht muss hierbei überlegt werden, ob die bisherigen Verrechnungspreise noch als fremdüblich angesehen werden können bzw inwieweit das Verrechnungspreismodell eine entsprechende Krise zutreffend abbilden kann. Nachfolgend soll anhand einer Fallstudie am Beispiel eines Vertriebsunternehmens im Textilbereich auf entsprechende Implikationen eingegangen und die Fragestellungen in Zusammenhang mit Umsatz- bzw Gewinneinbrüchen behandelt werden.

1. Sachverhalt

Die österreichische A-GmbH ist Teil des multinationalen Textilkonzerns „Fine Clothing“ und in Österreich für den Vertrieb der Produkte des Konzerns an Endkunden zuständig. Die A-GmbH bezieht die Waren von einem verbundenen Liefera...

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