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TPI 3, Juni 2020, Seite 103

Verrechnungspreise und COVID-19-Einflüsse im Henkel-Konzern

Robert Risse

Die OECD und die EU-Kommission haben in den letzten fünf Jahren eine Vielzahl an Diskussionen, Richtlinien, Gesetzesvorschlägen und Konferenzen zu der Umsetzung von Verrechnungspreisbestimmungen initiiert. Die Verrechnungspreise gelten immer noch als die Quelle an Steuergestaltung, die mit höchster Transparenz (Stichwort: Country-by-Country-Report) in eine „richtige“ Gesetzesumsetzung geführt werden müssen – und plötzlich war die weltweite ökonomische Krise, verursacht durch COVID-19, da. Die aktuelle Situation wird zeigen, welchen Inhalt die Verrechnungspreise im Kern haben.

1. Verrechnungspreise in der Krise

In der Krise werden die Verrechnungspreise ihre Wirkung richtig entfalten. Es geht nicht mehr um laufende Gewinne, die es mehr oder minder zu verteilen gilt. Nunmehr müssen Verluste innerhalb der Wertschöpfungsketten einer Unternehmensgruppe adäquat verteilt werden. Die Verlustberücksichtigung barg in normalen Zeiten immer ein Streitpotenzial mit den Steuerbehörden in sich. Die Finanzverwaltungen haben stets angenommen, dass diese Verluste zu Unrecht auf eine Tochtergesellschaft verteilt waren. Viele Gerichtsentscheidungen zu Vertriebs- und Produktionsunternehmen stellen die An...

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