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SWK 32, 10. November 2018, Seite 1435

Verfahren: Anbringen via Telefax als mangelhafte Eingabe

Fehlt es an einem eigenhändig unterschriebenen Original eines Anbringens iSd § 3 der Verordnung für die Einreichung unter Verwendung eines Telekopierers, wird das Anbringen aber nicht wie ein E-Mail, sondern mittels eines Telefaxgeräts oder gleichzuhaltender Fax-Software an das Finanzamt, nämlich dessen Telefax-Anschlussstelle übermittelt, so liegt (lediglich) eine mangelhafte Eingabe und keine auf unzulässigem Einbringungsweg übermittelte Eingabe vor, weil die (unvollständige) Einreichung ja „unter Verwendung eines Telekopierers“ iSd zitierten Verordnung des BMF erfolgt ist. In diesem Fall kommt die allgemeine Regelung des § 85 Abs 2 BAO zur Anwendung, wonach Mängel von Eingaben (Formgebrechen, inhaltliche Mängel, Fehlen einer Unterschrift) die Abgabenbehörde nicht zur Zurückweisung berechtigen. Das Bundesfinanzgericht hätte daher angesichts des von ihm festgestellten Fehlens eines handschriftlich unterschriebenen Originals der eingegangenen Telekopie mit einem Mängelbehebungsauftrag vorzugehen gehabt. – (§ 85 Abs 2 BAO), (Aufhebung wegen Rechtswidrigkeit seines Inhaltes)

( Ro 2017/15/0024; siehe Rzeszut/Kapferer, SWK 22/2018, 954)

Rubrik betreut von: Bearbeitet von Markus Achatz (VfGH-Erkennt...
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