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CFO aktuell 3, Mai 2019, Seite 98

Unfreiwillig geratet

Unsolicited Ratings in der Eurozone

Thomas M. Brunner-Kirchmair, Helmut Pernsteiner und Thomas Wiesinger

Externe Ratings durch Ratingagenturen sind in der Regel beauftragt. Das beurteilte Unternehmen bezahlt demnach für das Rating. Seltener finden sich auftragslose (Unsolicited) Ratings, bei denen eine Ratingagentur ein Rating auf Basis öffentlicher Information erstellt, ohne ein Mandat des Beurteilten zu besitzen. Dieser Beitrag analysiert diese auftragslosen Ratings in der Eurozone.

1. Grundlegendes

Externe Ratings, also Bonitätsbeurteilungen durch professionelle Ratingagenturen, sind eine wesentliche Informationsquelle für Investoren. Durch ihre Erfahrung und dementsprechend große Datenbasis sind Ratingagenturen in der Lage, das Ausfallrisiko von Staaten, Banken und Unternehmen bzw einzelner Finanzierungsinstrumente (insb Anleihen) einzuschätzen. Der Rating-Markt ist groß, verteilt sich aber im Wesentlichen auf drei große Agenturen, die zusammen 93 % Marktanteil bei Ratings in der EU auf sich vereinen: Standard & Poor’s Global Ratings, Moody’s Investor Services und Fitch Ratings. Die Finanzierung der Ratingagenturen basiert auf Gebühren, die von den Beurteilten (deren Bonität auf einer relativen Skala eingestuft wird) eingefordert werden. Die Beurteilten stellen den Ratingagenturen d...

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