Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
CFO aktuell 1, Jänner 2019, Seite 17

Eliminierung des Winner’s Curse bei der Vergabe von Abschlussprüfungen durch Ausscheiden des Billigstbieters

Eine spieltheoretische Betrachtung

Ulrich Kraßnig

Der vorliegende Beitrag beleuchtet aus spieltheoretischer Sicht den Vorschlag, bei der Vergabe von Abschlussprüfungsleistungen den Billigstbieter vom Vergabeverfahren auszuschließen.

1. Problemaufriss

Die Grundidee des Winner’s Curse (Fluch des Gewinners) bei der Vergabe von Dienstleistungen ist, dass derjenige, der aufgrund des niedrigsten Gebots den Zuschlag erhält, von diesem wirtschaftlich nichts hat. Der Grund liegt darin, dass er die Kosten für die Leistungserbringung falsch einschätzt und diese das Honorar übersteigen. In der Abschlussprüfungspraxis tritt dieses Phänomen in modifizierter Form, aber mit den für den Auftraggeber gleichen negativen Konsequenzen auf: Abschlussprüfungsleistungen werden regelmäßig an den Billigstbieter vergeben. Somit gehen Abschlussprüfer honorarmäßig bis zum Äußersten. In einer Stand-alone-Betrachtung erscheint dies für den Abschlussprüfer zunächst einmal als schlechtes Geschäft. Bei ordnungsgemäß durchgeführter Abschlussprüfung müssten dann nämlich die Prüfungskosten höher als das Prüfungshonorar sein. Um dem daraus resultierenden Winner’s Curse zu begegnen, neigt der Abschlussprüfer häufig zu folgenden Maßnahmen, die zulasten des Auftraggebers g...

Daten werden geladen...