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Und taglich grüßt das Alpha-Tier
Machtspiele im Medienimperium
Ökonomie und hohe Literatur, das sind zwei Königskinder, die selten zueinanderfinden. Während Bücherlesen unter vielen Managern als dem Macher-Image wenig zuträglich verrufen ist, liegt der Fall bei den Literaten etwas anders. Wenngleich auch sie, wohl oder übel und getreu dem Clinton‘schen „It‘s the economy, stupid“ auf Geld in irgendeiner Form angewiesen sind, sind die dem Wirtschaften zugrunde liegenden Prozesse für einen Nicht-Eingeweihten einerseits zu komplex und andererseits, wohl noch wichtiger, literarisch eher wenig ergiebig. So zeichnen sich denn auch die meisten Wortbeiträge von Groß- oder Mittelschriftstellern vom Schlage eines Grass oder Menasse in Wirtschaftsdingen durch besonders unbedarfte Plumpheit aus, wie etwa bei deren kürzlich erfolgten Vorstößen für einen Schuldenerlass zugunsten Griechenlands.
Ein Weltkonzern im provinziellen Nirgendwo
Dies gründlich zu ändern, hat sich Rainald Goetz in seinem neuen Buch „Johann Holtrop“ vorgenommen. Goetz, studierter Psychiater, rastloser Chronist und gnadenloser Beobachter seiner selbst und zuletzt den verrückten Nullerjahren gegenüber, wagt sich ins Auge des Wirtschaftszyklons, in die Machtzentrale des riesigenAssperg-Medie...