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Schlaue Software, dumme User
Surfen im Seichten: Wie sich das Gehirn in den Niederungen des Internets verliert
Aufgepasst, wer schon nach einer Stunde ohne Internetverbindung fiebrig wird nach Apps, Hyperlinks, E-Mails und sozialen Netzen: Die Beschäftigung mit den schlauen elektronischen Gerätchen geht ganz schön an die Denksubstanz, mögen die Dinger noch so schick sein und ein fesches Apfel-Logo tragen.
Als das Radio Einzug in den Wohnzimmern hielt, warnten mahnende Stimmen vor einer zunehmenden Verdummung der Bevölkerung. Noch unüberhörbarer waren und sind die Kassandrarufe der Kulturpessimisten beim Thema Fernsehen, für das neuerdings, nicht ganz ohne intellektuelle Standesdünkel, der Begriff „Blödmaschine“ in Mode gekommen ist. Die damit gemeinte professionelle Fabrikation der Stupidität ist angesichts der vor allem im Privat-TV tagtäglich verbreiteten Vorabendserien, Doku-Soaps und Promi-Tratschsendungen auch wirklich nicht von der Hand zu weisen. Und nun also das: Das Internet mit all seinen Segnungen und Verspieltheiten gerät zunehmend in Verdacht, als ultimativer Zeitfresser, Literaturzerstörer und Aufmerksamkeitsdieb seine beiden elektronischen Vorgängermedien in puncto Hirnerweichung noch bei Weitem in den Schatten zu stellen.
Alles Stückwerk
In seinem kürzlich unter dem Titel „Surf...