Zwischen Rausschmiss und Geniestreich

34 deutsche Porträts über den alles entscheidenden „Tag danach"

Wer den Ärger eines verlorenen Chefpostens oder einer Wahlniederlage hat, braucht sich um die Häme nicht zu sorgen: Immer wieder führen Topmanager, vor allem aber Spitzenpolitiker öffentlich und geradezu tränenreich vor, wie schwer der Abschied von Macht und Privilegien auch einem gestandenen Mannsbild fallen kann. Alle scheuen sie sich vor dem ominösen „Tag danach", also jenem Zeitpunkt, ab dem sie sich (theoretisch) wieder in die Warteschlange der an der Wursttheke im Supermarkt anstehenden Normalverbraucher einordnen müssen.

Michael Jürgs, als Journalist und Ex-Chefredakteur des stern selbst ebenfalls im Überstehen beruflicher Krisen erfahren, hat für seine Dokumentation „Der Tag danach" 34 Deutsche – darunter zahlreiche Prominente, aber auch einige in der Öffentlichkeit Unbekannte – zu den entscheidenden positiven oder negativen Zäsuren in deren Lebensläufen befragt.

Liebesgeturtel und Spesen

Herausgekommen ist ein ebenso spannendes wie melancholisches Panoptikum biografischer Höhepunkte und Niederlagen. Letztere interessieren, vor allem bei einstigen Politikern, Topmanagern und Spitzensportlern, natürlich besonders: Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping etwa, einst gestolpert...