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Die IBOR-Reform im Überblick
Neuerungen ab 2022
Mit Jahresende 2021 endet die Veröffentlichung vieler bekannter Referenzzinssätze, wie etwa der LIBOR-Familie; neue Referenzzinssätze, sogenannte „Benchmarks“, treten an ihre Stelle. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Entstehung von EURIBOR und LIBOR, skizziert den aktuellen Stand (Oktober 2021) der IBOR-Reform und beschreibt die neuen Benchmarks.
1. Was sind IBOR-Benchmarks?
Die moderne Finanzwirtschaft ist ohne Benchmarks undenkbar. Benchmarks sind Referenzgrößen, die als Basis zur Bewertung von Finanzinstrumenten und zur Bestimmung von Finanzmarktpreisen verwendet werden. Die bekanntesten Benchmarks sind ohne Zweifel die Zinssatz-Benchmarks, die als Referenzzinssätze für die Preisfestsetzung und Bewertung von Finanzprodukten (etwa Anleihen, Kredite, Derivate) herangezogen werden.
„IBOR“ ist das Kürzel für InterBank Offered Rate und bezeichnet jenen Zinssatz für eine bestimmte Währung und Fristigkeit, der am jeweiligen Bankplatz im Geschäft unter Banken (daher „InterBank“) von der kreditgebenden Bank für diese Ausleihung verlangt wird (daher „Offered“). Die Fristigkeiten sind jene des Geldmarkts und daher kurz (von overnight und einer Woche bis meist zwölf Monate); für län...