Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Teilweise Liebhabereibeurteilung infolge einer getrennten Betrachtung zweier selbständiger Tätigkeiten
Bei Tätigkeiten, die mit der Absicht ausgeübt werden, einen Gesamtgewinn zu erzielen, ist gem § 1 Abs 1 LVO diese Absicht für jede organisatorisch in sich geschlossene und mit einer gewissen Selbständigkeit ausgestattete Einheit gesondert zu beurteilen. Maßgeblich für die Beurteilung, ob mehrere Betätigungen insgesamt einen einheitlichen Betrieb bzw eine einheitliche Einkunftsquelle darstellen, ist die Verkehrsauffassung. Die gegebenenfalls gebotene getrennte Beurteilung kann dazu führen, dass ein Teilbereich eine Einkunftsquelle bildet, während der andere als Liebhaberei zu qualifizieren ist.
Tabelle in neuem Fenster öffnen
RV/7105892/2017, RV/7103823/2018, Revision nicht zugelassen | § 2 EStG 1988; § 1 Abs 1, 2 und 3 LVO |
1. Der Fall
Der Beschwerdeführer ging im Jahr 2011 in Alterspension und bezog in den streitgegenständlichen Jahren 2012 bis 2016 nichtselbständige Einkünfte aus der Pensionsversicherung. Daneben war er mehrfach selbständig tätig:
Zum einen war der Beschwerdeführer seit 2006 mit der Gestaltung, Weiterentwicklung und Wartung einer Software für eine Chemiedatenbank beauftragt (im Folgenden: Tätigkeit Chemiedatenbank). Aus dieser Tätigkeit erzielte er jährlich Einnahmen iHv 5.000 Euro. Die Tätigkeit w...