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Handlungsempfehlungen für ein alternatives Abwicklungsmodell für Infrastrukturbauprojekte in Österreich
Unter Berücksichtigung einer frühen Implementierung des unternehmensseitigen Know-hows
Traditionell werden Infrastrukturbauleistungen in Österreich anhand eines Abwicklungsmodells realisiert, bei dem der öffentliche Auftraggeber zuerst die Planungsleistung in Auftrag gibt und daraufhin die Bauleistung auf Basis der fertigen Planung vergibt. Dieses Modell hat allerdings den Nachteil, dass die beteiligten Bauunternehmen erst sehr spät in den Planungs- und Bauprozess miteingebunden werden und so ihr spezielles Ausführungs-Know-how nicht vollumfänglich einbringen können. Veränderungen dieses traditionellen Abwicklungsmodells stellten sich als herausfordernd dar, da wenig bis keine Erfahrungen mit alternativen Vergabe- und Vertragsmodellen sowohl auftraggeber- als auch auftragnehmerseitig vorliegen. Dieser Beitrag beschäftigt sich daher mit der Frage, welche bereits vorhandenen Ansätze zur kooperativen Projektabwicklung geeignet sind, um die Abwicklungsprozesse bei Infrastrukturbauvorhaben zu optimieren.
1. Aktuelle Problemstellungen im Infrastrukturbau
1.1. Status quo
Die Bauwirtschaft war immer konjunkturellen Schwankungen unterworfen. Bis in die 1980er-Jahre waren die Vergabemethoden für Bauleistungen der öffentlichen Infrastruktur in Europa und Nordamerika annähernd glei...