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ÖBA 5, Mai 2012, Seite 265

Die Börse als Spiegelbild des Unternehmergeistes einer Volkswirtschaft

Birgit Kuras

Seit 1. März dieses Jahres bin ich Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG – einer technologisch international wettbewerbsfähigen Handelsplattform mit einer Vielzahl an hervorragenden gelisteten Unternehmen –, die sich in einem mehr oder weniger kapitalmarktunfreundlichen Umfeld und einer kaum vorhandenen Aktienkultur behaupten muss. Es scheint, das Mantra für den österreichischen Kapitalmarkt lautet: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land.“ Genau hier möchte und werde ich, gemeinsam mit meinem Kollegen Michael Buhl, ansetzen: Künftig muss es wieder wirtschaftspolitisches Ziel sein, Eigenkapitalaufnahme zu fördern und gleichzeitig Privatanleger zu motivieren, mehr in Aktien zu investieren. Denn eine funktionierende Volkswirtschaft benötigt Risikokapital, bereitgestellt durch langfristige Investments privater Investoren.

Zahlreiche an der Wiener Börse gelistete Unternehmen setzen auf innovative Produkte, flexible Produktion und globale Marktpräsenz und erzielen vielfach beachtliche Erfolge. Diese Erfolge sind unter anderem möglich, weil Unternehmen ausreichenden finanziellen Atem haben, um langwierige Markterschließungen, risikoreiche Produktentwicklungen und teure Investitione...

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