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ÖBA 2, Februar 2009, Seite 162

Bedeutet Neoliberalismus totale Freiheit, Laissez Faire?

Oft, schon allzuoft, wird in der wirtschaftspolitischen Debatte das Wort „neoliberal" gebraucht. Daß es nicht immer wertneutral zum Einsatz kommt, sondern häufig abwertend, wird vielen nicht entgangen sein. „Neoliberal" ist offensichtlich zu einem Synonym für schrankenloses Wirtschaften, ungezügelte Marktwirtschaft etc, geworden. Manchmal ist es aber gut, sich darauf zu besinnen, wofür neoliberal eigentlich steht.

Um traditionelle Quellen heranzuziehen: Der Neue Brockhaus schreibt in seiner 5. Auflage, Dritter Band, S. 672 li. Spalte unter Neoliberalismus: „Eine erstmals 1939 dargelegte, besonders von W. Röpke, A. Rüstow, F.A. v. Hayek, W. Eucken, F. Böhm und L. Miksch vertretene wirtschaftspolitische und sozialphilosophische Lehre, die für die Marktwirtschaft im Zeichen einer Erneuerung und Vertiefung liberaler Ideen eine Wettbewerbsordnung anstrebt (Ablehnung des ‚Laissez-faire’-Prinzips). Der N. tritt für wirtschaftskonforme Eingriffe des Staates und eine auf das soziale Ganze gerichtete Gesellschaftspolitik ein. Die von W. Eucken begründete Freiburger Schule vertritt den N. in Form des Ordo-Liberalismus, der unter Festhalten am Grundsatz des Privateigentums an Produktionsmitteln...

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