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SWK 32-33, 25. November 2020, Seite 1516

Zum Versagen der Kontrollkette bei der Commerzialbank

Angemessene Reaktionen und potenzielle Reformvorschläge

Ulrich Kraßnig

Dem Bilanzskandal bei der Commerzialbank liegt ganz augenscheinlich ein Versagen mehrerer Glieder der Kontrollkette zugrunde. Wie bereits im Nachgang zahlreicher anderer Bilanzskandale davor zieht auch der Commerzialbank-Fall potenzielle Reformvorschläge nach sich, deren Diskussion im Lichte der geschädigten Kunden der Bank und des Reputationsschadens für den Finanzplatz Österreich mehr als angezeigt ist. Zu den in diesem Beitrag unterbreiteten Reformvorschlägen zählen ua die strikte Trennung von Beratungs- und Prüfungsleistungen, die Implementierung einer Honorarordnung, die Vergabe der Abschlussprüfung durch eine behördliche Stelle und obligatorische Joint Audits.

1. Hintergrund

Der Bilanzskandal bei der Commerzialbank mit Luftbuchungen iZm fiktiven Krediten hat zu massiver öffentlicher Kritik am gesamten Aufsichtssystem geführt. Im Zentrum der Kritik stehen der Abschlussprüfer, der Aufsichtsrat, die Finanzmarktaufsicht (FMA), die Nationalbank (OeNB) sowie die Abschlussprüferaufsichtsbehörde (APAB).

Das Aufsichtssystem hat wesentlich zur Stabilität der Finanzmärkte beizutragen. Vor diesem Hintergrund sind die einzelnen Glieder dieser Kontrollkette beim Commerzialbank-Fall zunächst k...

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