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Umsatzsteuerschuld kraft Rechnung
Abgabenrechtliche Rahmenbedingungen und Korrekturmöglichkeiten bei Scheinrechnungen
Mehrwertsteuerbetrug, Mehrwertsteuerhinterziehung, Umsatzsteuerkarusselle, Vorsteuererschleichung und die missbräuchliche Inanspruchnahme von Steuerbefreiungen schädigen nicht nur den Fiskus, sondern bedeuten auch eine erhebliche Gefahr für redliche Unternehmer. Eine Artikelserie widmet sich in der SWK in Kurzform den unterschiedlichen Facetten der Umsatzsteuerdelinquenz; die ausführlichen Beiträge sind im kürzlich im Linde Verlag erschienenen – von Roman Leitner und Rainer Brandl herausgegebenen – Tagungsband „Finanzstrafrecht 2018“ enthalten.
Dieser Beitrag widmet sich den abgabenrechtlichen Rahmenbedingungen und Korrekturmöglichkeiten bei Ausstellung bzw Vorliegen von Scheinrechnungen und soll die praktischen Auswirkungen anhand eines konkreten Praxisbeispiels darstellen.
1. Fallbeispiel
Der Unternehmer A stellt an den Unternehmer B eine Rechnung über eine Leistung iHv 100 Euro + 20 % Umsatzsteuer aus, die von B auch zur Gänze an A bezahlt wird. Die Umsatzsteuer iHv 20 Euro wird von A ordnungsgemäß erklärt und an das Finanzamt S. 885abgeführt. Spiegelbildlich nimmt B einen Vorsteuerabzug iHv 20 Euro aus der Rechnung vor.
Im Zuge einer Betriebsprüfung stellt die Finanzverwaltung fest, dass...