Die Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsbeziehungen nach UGB und IFRS
2. Aufl. 2019
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S. 443. Beseitigung von Inkonsistenzen nach UGB mittels Bildung einer Bewertungseinheit (kompensatorische Bewertung)
3.1. Einleitung
Im vorherigen Abschnitt (vgl Pkt 2.3) wurde aufgezeigt, dass die allgemeinen Bilanzierungsvorschriften des UGB in bestimmten Situationen dazu führen können, dass eine Sicherungsbeziehung im Jahresabschluss nicht der Realität entsprechend dargestellt wird (Inkonsistenz). In Beispiel 4 tritt etwa das Problem auf, dass aus dem Devisentermingeschäft ein Jahresverlust (Jahresfehlbetrag) iHv T€ –10 resultiert und für diesen Betrag auch eine Rückstellung gebildet werden muss, während auf der anderen Seite die positive Wertentwicklung der festen Verpflichtung zur Abnahme der Waren iHv T€ 10 nicht berücksichtigt werden darf.
Nach herrschender Meinung ist es im Rahmen von Sicherungsbeziehungen bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen (vgl Pkt 3.3) sachgerecht, vom Grundsatz der Einzelbewertung im engeren Sinne (ieS) und damit von der restriktiven Interpretation der Bilanzierungsvorschriften des UGB abzuweichen, um die Entstehung derartiger Inkonsistenzen im Jahresabschluss zu vermeiden. Dies wird aufgrund der ausdrücklichen Gesetzesbestimmung gem § 201 Abs 3 UGB für zulässig erachtet, wonach ...