Krisen- und Sanierungsmanagement
1. Aufl. 2017
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S. 116V. Agency-Theorie und asymmetrische Information
A. Agency-Theorie
Die Principal-Agent- oder Agency-Theorie ist ein mit der Transaktionskostentheorie eng verwandter Ansatz und betrifft die Leistungsbeziehungen spezifischer Auftraggeber (Principal) und Auftragnehmer (Agent); die Handlungen des Auftragnehmers beeinflussen sein eigenes Wohlergehen und auch das Nutzenniveau des Auftraggebers. „Gegenstand der Agency-Theorie sind die Analyse und die darauf aufbauende Ableitung von Empfehlungen für die Gestaltung von Auftragsbeziehungen zwischen einem Auftraggeber (Principal) und einem Beauftragten oder Auftragnehmer (Agent). Dabei engagiert ein Principal eine andere Person oder Personengruppe (Agent), die im Auftrag des Principals Leistungen erbringen soll. Aufgrund der asymmetrischen Informationsverteilung hat der Agent einen Informationsvorsprung gegenüber dem Auftraggeber.“
Die Agency-Theorie beschreibt die Auswirkungen von Informationsasymmetrien in ökonomischen Beziehungen zwischen Parteien, deren Verhalten durch Orientierung am Eigennutz gekennzeichnet ist. Im Standardmodell delegiert ein Principal (Auftraggeber) Aufgaben und Entscheidungsbefugnis an einen Agenten (Beauftragten oder Au...