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Schima/Toscani

Handbuch GmbH-Geschäftsführer

2. Aufl. 2020

ISBN: 978-3-7073-3775-4

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Dokumentvorschau
Handbuch GmbH-Geschäftsführer (2. Auflage)

S. 2604. Der Geschäftsführer in der Unternehmenskrise

4.1. Insolvenzeröffnungsgründe

Die Insolvenzeröffnungsgründe der Insolvenzordnung (IO) sind:

Zahlungsunfähigkeit (§ 66 IO) und

Überschuldung (§ 67 IO).

Ein Sanierungsverfahren kann hingegen schon bei

drohender Zahlungsunfähigkeit (§ 167 Abs 2 IO)

eröffnet werden.

Der allgemeine Insolvenzeröffnungsgrund ist die Zahlungsunfähigkeit, bei dessen Vorliegen alle insolvenzfähigen Schuldner, also juristische wie natürliche Personen, antragspflichtig sind. Ein weiterer Insolvenzeröffnungsgrund ist die Überschuldung, die das Gesetz für juristische Personen, Personengesellschaften, bei denen kein persönlich haftender Gesellschafter eine natürliche Person ist, und bei Verlassenschaften vorsieht. Für die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens gem § 166 IO kommt als dritter, zusätzlicher Eröffnungsgrund neben Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung die „drohende Zahlungsunfähigkeit“ in Frage.

Für die GmbH als juristische Person sind alle drei Insolvenzeröffnungsgründe relevant, die daher im Folgenden genauer analysiert werden. Das Wort „Schuldner“ ist stets als Synonym für die GmbH zu lesen.

4.1.1. Zahlungsunfähigkeit

Das Gesetz liefert keine Definition der Zahlungsunfähigkeit. Eine solche hat der Gesetzgeber bewuss...

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