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SWK 29, 10. Oktober 2020, Seite 1398

Whistleblower: ein Segen für Unternehmen?

Inwiefern eine neue EU-Richtlinie neben Whistleblowern auch Unternehmen schützt

Christopher Schrank und Gregor Kristöfl

Die EU-Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden (kurz: Whistleblower-RL), wartet nur mehr auf die Transformation ins nationale Recht. Doch nicht nur für die Hinweisgeber selbst ist die Richtlinie interessant. Auch Unternehmen profitieren bei richtiger Implementierung von den Regelungen, weil durch entsprechende Hinweise Missstände früh erkannt und saniert werden können, bevor Behörden davon erfahren.

1. Was ist Whistleblowing?

Panama Papers, Cambridge Analytica, Lux Leaks & Co haben eine Sache gemein: Am Anfang der Enthüllungscausen standen immer „Insider“, die geheime Hinweise, Dokumente oder Berichte publik machten. Sogenannte „Whistleblower“ (zu Deutsch auch „Hinweisgeber“ bzw „Enthüller“) bringen aus geheimen oder zumindest geschützten Verhältnissen Missstände oder Verbrechen an die Öffentlichkeit und decken so Informationen auf, die sonst der Allgemeinheit verwehrt bleiben würden. Die oft fehlenden oder nur lückenhaft vorhandenen Schutzregelungen für Whistleblower schrecken aber vielfach davon ab, Missstände aufzudecken. Die persönlichen Folgen für Hinweisgeber sind teils beträchtlich, und einen monetären Anreiz, wie er im angloamerikanischen...

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