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SWK 9, 20. März 2020, Seite 498

Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie zur Verhinderung von Cum-Ex-Steuerbetrug

Gewährleistung von Transparenz durch institutionenübergreifenden Einsatz

Felix Pischel

Angesichts der Aufdeckung des Cum-Ex-Steuerskandals, bei dem vor allem in Deutschland ein geschätzter Steuerschaden im zweistelligen Milliardenbereich entstanden ist, wurde der Einsatz von Blockchain-Technologie zur Bekämpfung dieses systematischen Steuerbetrugs ins Spiel gebracht. Bei sogenannten Cum-Ex-Geschäftspraktiken haben sich Aktienhändler im Wesentlichen durch Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag die Zahlung der Kapitalertragsteuer mindestens zweimal für dieselbe Aktie von ihrer Bank bescheinigen und in der Folge vom Finanzamt rückerstatten lassen. Felix Pischel skizziert, wie durch den institutionenübergreifenden Einsatz von Blockchain-Technologie ein System der Transparenthaltung des Aktienhandels gewährleistet werden könnte, um die mehrfache Rückerstattung der Kapitalertragsteuer für dieselbe Aktie innerhalb kurzer Zeit in Zukunft effektiv zu verhindern.

1. Was sind Cum-Ex-Geschäftspraktiken?

In Deutschland führten sogenannte Cum-Ex-Geschäftspraktiken zu einem der größten Steuerskandale der jüngeren Finanzgeschichte. Laut neuesten Berichten (sogenannte „Cum-Ex Papers“) soll dem deutschen Fiskus dadurch zwischen 2001 und 2016 ein Schaden in zweifacher Milliardenh...

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