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Vertrieb von Mehrzweckgutscheinen
Eine fallbezogene Analyse des Art 30b Abs 2 MwStSyst-RL
Mit der Änderungsrichtlinie (EU) 2016/1065 wurde die Mehrwertsteuersystemrichtlinie um spezifische Bestimmungen erweitert, die eine einheitliche umsatzsteuerliche Behandlung von Gutscheinen gewährleisten sollen. Diese Bestimmungen sind seit dem verbindlich anzuwenden. Besondere Probleme ergeben sich dann, wenn ein Gutschein nicht von demjenigen ausgestellt wird, der die spätere Leistung tatsächlich erbringt. Valentin Bendlinger und Thomas Bieber diskutieren anhand eines praktischen Fallbeispiels verschiedene Konstellationen und das Verhältnis zur Margenbesteuerung bei Reiseleistungen.
1. Ausgangslage
Die X-GmbH verkauft Hotel-Erlebnisschecks an private und unternehmerische Kunden. Diese Hotelschecks berechtigen zwei Personen zu einem Kurzurlaub mit ein bis zwei Nächten inklusive Frühstück. Zur Auswahl stehen bis zu 300 Hotels (je Hotelscheck) in Österreich und in den angrenzenden Nachbarländern. Die X‑GmbH fakturiert den Verkauf der Hotel-Erlebnisschecks direkt an den Kunden und erhält nach Einlösung des Hotelschecks durch den Kunden eine Rechnung vom Partnerhotel. Die Buchung der Kurzurlaube erfolgt abhängig von den Verfügbarkeiten der Partnerhotels direkt über die X-GmbH. Bisher h...