SWK-Spezial Zinsschranke
1. Aufl. 2022
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S. 8910. Zinsschranke und Steuerplanung
10.1. Ausgangslage
Unter Steuerplanung werden im Allgemeinen alle Maßnahmen und Gestaltungselemente verstanden, die Steuerbelastung von Unternehmen und Konzernen zu planen und derart zu gestalten, dass die (Körperschaft-)Steuerquote insgesamt reduziert werden kann.
Die Planung der Zinsaufwendungen war seit jeher eines der wichtigsten Elemente der Konzernsteuerplanung. Einerseits sollte erreicht werden, dass auf Headquarter-Ebene anfallende Zinsen mit steuerpflichtigen Erträgen verrechnet werden können, andernfalls wurde jedenfalls versucht, die Zinsen an die Tochtergesellschaften weiterzuverrechnen. Dadurch wird bei der Steuerplanung auch das internationale Steuergefälle genutzt, dh, in jenen Staaten, die über hohe Körperschaftsteuersätze verfügen, wird tendenziell (Gesellschafter-)Fremdkapital für die Finanzierung verwendet (sogenanntes Overleveraging oder Unterkapitalisierung), in jenen Staaten, die über niedrigere Körperschaftsteuersätze verfügen, wird eher benötigtes Fremdkapital auf Holdingebene angesetzt und die Tochtergesellschaften mit Eigenkapital finanziert (sogenanntes Underleveraging oder Überkapitalisierung).
Ein wesentliches Gestaltungse...