Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
IRZ 9, September 2019, Seite 356

Grenzpreis-KGV

Andreas Haaker

Im „Accounting for Value?“-Beitrag zur Frage „KGV = KGV?“ wurde in Anlehnung an Penman/Reggiani analytisch herausgearbeitet, dass die Gleichungen „hohes KGV = Growth-Aktie“ und „niedriges KGV = Value-Aktie“ nicht in jedem Fall aufgehen. Darauf aufbauend gilt es, nachfolgend das damit verbundene Problem zu beleuchten, inwieweit im Rahmen der Aktienanalyse die Prädikate „teuer“ und „billig“ bei einem hohen bzw. niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vergeben werden können. Dazu lässt sich ein fundamentalanalytisches Grenzpreis-KGV bestimmen, welches als Benchmark dem Ist-KGV gegenüberzustellen ist.

1. KGV als pauschale Rechtfertigung des Aktienpreises

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lässt sich berechnen, indem der aktuelle Kurs einer Aktie (P0) in das Verhältnis zu dem in einem Jahr erwarteten Ergebnis je Aktie (EPS1) gesetzt wird:

Das KGV wird dabei v.a. als Antwort auf die naive Frage angesehen, wievielmal der jeweilige Gewinn bei einem Aktienerwerb bezahlt werden muss. Demnach gelten Aktien mit einem hohen KGV als „teuer“, während Aktien mit einem niedrigen KGV „billig“ sein sollen. Diese pauschale Annahme geht ökonomisch nicht auf: Soweit der im Verhältnis zum Gewinn relativ hohe P...

Daten werden geladen...