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IRZ 9, September 2020, Seite 405

Bilanzskandal Wirecard – Erläuterungen zum KPMG-Bericht

Darstellung ausgewählter Kritikpunkte zur Bilanzierung bei der Wirecard AG

Carola Rinker

In den letzten Wochen haben sich die Ereignisse bei dem DAX-Konzern Wirecard AG überschlagen: Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2019 wurde mehrmals verschoben. Im letzten Jahr war die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit der Durchführung einer Sonderuntersuchung beauftragt worden, um die Vorwürfe wegen angeblicher Bilanzmanipulationen endgültig zu entkräften. Die Veröffentlichung dieses Untersuchungsberichts hatte sich verzögert und fand schlussendlich am statt. Seither ist einiges passiert: Am wurde kein testierter Geschäftsbericht vorgelegt, der Wirtschaftsprüfer EY verweigerte das Testat, und am meldete erstmals ein DAX-Konzern Insolvenz an.

Der Beitrag gibt einen spannenden Einblick in den „Bilanzkrimi“ um Bilanzmanipulationen bei dem insolventen DAX-Konzern Wirecard, indem ausgewählte Punkte des von Wirecard selbst in Auftrag gegebenen KPMG-Berichts herausgegriffen werden. Dabei zeigt sich, dass auch die künftige Aufarbeitung des Falls Wirecard sich aus einer Vielzahl einzelner Puzzleteile zusammensetzen wird.

1. Einleitung

Nachdem sich Wirecard zunehmend Vorwürfen wegen angeblicher Bilanzmanipulationen ausgesetzt sah, b...

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