Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Verlustaversion und betriebliche Finanzentscheidungen
Fallstudie „Dieselgate“
Im Artikel „Verlustaversion und betriebliche Finanzentscheidungen“ im Septemberheft wurde gezeigt, welchen Einfluss Verlustaversion auf Investitionspolitik, Kapitalstruktur und Dividendenpolitik eines Unternehmens haben kann. In diesem ergänzenden Artikel wird der Einfluss von Verlustaversion auf die Investitionspolitik anhand der Fallstudie „Dieselgate“ näher veranschaulicht. Da die juristische Aufarbeitung des Falles noch nicht abgeschlossen ist, werden verschiedene Szenarien definiert, die sich darin unterscheiden, wer innerhalb des VW-Konzerns wann von den Abgastest-Manipulationen gewusst hat. Danach wird für jedes der Szenarien herausgearbeitet, in welcher Form Verlustaversion den Sunk-Cost-Effekt verursacht hat. Dies erfolgt aus unterschiedlichen Perspektiven innerhalb des VW-Konzerns.
Die im September 2015 aufgedeckten Abgastestmanipulationen bei Dieselmotoren im Volkswagen-Konzern stellen ein spektakuläres Beispiel für den Einfluss von Verlustaversion auf betriebliche Entscheidungen dar. Um diese Fallstudie analysieren zu können, werden zunächst die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst.
1. Chronologie der Ereignisse
Im Jahr 2005 hat VW beschlossen, einen umweltfreundlichen D...