Arbeitsrecht im digitalen Zeitalter
1. Aufl. 2025
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S. 292. Arbeitszeit im digitalen Zeitalter
2.1. Einführung
Die Digitalisierung und der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien haben flexible Arbeitsformen zu einem festen Bestandteil der Arbeitswelt gemacht. Telearbeit fördert den Wunsch nach noch mehr zeitlicher und örtlicher Unabhängigkeit - weg von starren Nine-to-five-Modellen hin zur individuellen Arbeitszeitgestaltung. Unternehmen reagieren darauf, indem sie nicht nur Führungskräften, sondern auch regulären Dienstnehmern mehr Flexibilität ermöglichen.
Diese Entwicklung bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. Die gewonnene Flexibilität schlägt in vielen Fällen in eine „Always-on-Kultur“ um, in der ständige Erreichbarkeit zur Norm wird. Während die Arbeit früher klar auf den Büroalltag begrenzt war, verschwimmen heute die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben. So attraktiv diese Entwicklung erscheinen mag, stößt sie rechtlich auf ihre Grenzen.
Das österreichische Arbeitszeitrecht stellt grundsätzlich vielfältige Modelle zur Verfügung, um Arbeitszeit flexibel zu gestalten - etwa Gleitzeit, die Vier-Tage-Woche oder den Zukauf zusätzlicher Urlaubstage bei gleichbleibender Arbeitszeit. Die Flexibilität ...