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IRZ 4, April 2019, Seite 141

(Un-)Produktivitätsanalyse

Andreas Haaker

Felix Somary legte in seinen Erinnerungen dar, wie 1909 im Verein für Sozialpolitik Max Weber den Produktivitäts- und Knapp den Geldwertbegriff verwarf, womit unbeabsichtigt der nationalökonomische Boden für die Kriegsvorbereitung bereitet wurde („Kanonen statt Pflüge“), denn „im Produktionsbegriff und in der Basierung des Geldes auf Gold liegen die Grenzen für die Regierung.“ Die dem Wesen nach unproduktive Kriegswirtschaft wollte ihr Schöpfer Rathenau dann in die Friedenszeit übernehmen: „Wirtschaft ist nicht mehr Privatsache, sondern Sache der Gemeinschaft.“ Damals lag die deutsche Staatsquote allerdings zwischen „bescheidenen“ 10 und 20%, während sie heute sogar den der „Wiederaufrüstung in Hinblick auf den Zweiten Weltkrieg“ geschuldeten „ersten vorübergehenden Höhepunkt um das Jahr 1938“ überflügelt. Nicht nur weil sich über ein Jahrhundert später die Geldpolitik gleichsam wieder im Modus einer Kriegswirtschaft befindet, stellt die Produktivitätsanalyse einen wichtigen Teil der Aktienanalyse dar, alldieweil sie sich vielerorts als eine Un-Produktivitätsanalyse entpuppen könnte.

1. Begriff und Bedeutung der Produktivitätsanalyse

Als Produktivität oder (synonym) Wirtschaftlichkei...

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