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iFamZ 2, März 2009, Seite 123

„Des Menschen Wille ist sein Himmelreich(?)“

Sachwalterschaften im Spannungsfeld zwischen Patientinnenautonomie und Fürsorge

Barbara Enk

Das Recht auf Selbstbestimmung erfuhr im Zeitalter der Postmoderne einen enormen Aufschwung. Dennoch ist dieses Grundrecht nicht unumstritten. Besonders in der Betreuung, Pflege und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ergeben sich immer wieder Dilemmata zwischen dem Prinzip der Autonomie und dem Prinzip der Fürsorge. Der Gesetzgeber sieht in der Bestellung einer Sachwalterin/eines Sachwalters eine Chance, Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zur Steigerung ihrer Autonomie zu verhelfen. In der im Folgenden vorgestellten Studie wird den Betroffen selbst eine Stimme verliehen: Wie erleben sie es, besachwaltet zu sein? Wird das Bemühen des Staates, Sachwalterschaften zum Schutz der Betroffenen und zur Förderung der Autonomie schutzbedürftiger Menschen einzusetzen, auch von den Klientinnen so wahrgenommen?

I. Psychische Erkrankungen

Von „Geistesgestörten“ im Narrenturm über „Nervenkranke“, die ihr Dasein in der Psychiatrie fristeten, bis hin zu ausgefeilten Diagnosemanualen und sozialpsychiatrischen Konzepten – die Geschichte der Psychiatrie ist turbulent. Der uneinheitliche Krankheitsbegriff wich in jüngster Zeit einer eigenständigen Klassifizierung psychischer...

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