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CFO aktuell 4, Juli 2016, Seite 163

Und täglich grüßt das Alphatier

Bruno Lässer

Auch Finanzmenschen müssen gelegentlich schummeln. Jedenfalls raten viele der klassischen Karriereratgeber auch den braven Buchhaltern, Controllern oder CFOs, sich beim Einstellungsgespräch als teamorientiert, redegewandt und kommunikationsfreudig zu präsentieren. Unter den persönlichen Interessen wären also besser Fußball, Vereinsaktivitäten und politisches Engagement anzugeben, anstatt sich mit den wahren Vorlieben für einsame Waldspaziergänge, Yoga und Lesen eine Blöße als introvertierter Einzelkämpfer und Grübler zu geben.

In ihrem Buch „Still. Die Kraft der Introvertierten“ untersucht die amerikanische Unternehmensberaterin Susan Cain das Spannungsfeld zwischen Introvertierten und einer Welt, in der – vor allem in der westlichen Hemisphäre – extrovertierte Menschen den Ton anzugeben scheinen. Dabei sind das gesellschaftliche Ideal vom „wirklich netten“, also extrovertierten Kerl, der Mythos von charismatischer Führung und die Vorstellung von Teamarbeit als produktivster Form von Unternehmensorganisation auch hierzulande nicht in Stein gemeißelt. Die Autorin diagnostiziert vielmehr einen in den USA der späten 1920er-Jahre einsetzenden regelrechten Paradigmenwandel von einer Char...

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