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CFO aktuell 1, Jänner 2013, Seite 4

Unerwartete Beziehungen von Politik und Rechnungslegung

Der Einfluss wettbewerbsbehördlicher Untersuchungen auf die Finanzberichtsqualität

Roland Königsgruber und David Windisch

Ein wesentlicher Teil der akademischen Literatur zur externen Rechnungslegung befasst sich mit der Frage nach den Determinanten der bewussten Steuerung von Ergebnisgrößen durch die Unternehmensführung – etwa dem Ausweis stetiger Gewinne, möglichst hoher bzw. unter Umständen auch möglichst niedriger Gewinne etc. Üblicherweise wird diese Form der Einflussnahme mit „earnings management“ bezeichnet, einem Begriff, der sich nur unvollkommen auf Deutsch wiedergeben lässt: So ist Bilanzmanipulation sicherlich ein zu starker Begriff, da earnings management durchaus auch eine legitime – aber eben bewusste, zielgerichtete und nicht neutrale – Ausübung von Wahlrechten und Nutzung von Ermessensspielräumen beinhaltet. Andererseits hat auch das Wort Bilanzpolitik nicht ganz dieselbe Bedeutung, da dieser Begriff nicht notwendigerweise beinhaltet, dass Bilanzadressaten bewusst in eine bestimmte Richtung der Interpretation geleitet werden sollen, was bei earnings management sehr wohl im Vordergrund steht.

1. Earnings Management

Der Großteil der Literatur testet dabei Hypothesen, die sich einer von zwei Gruppen von Ursachen für earnings management zuordnen lassen:

erwartete Reaktionen des Kapitalmarkts...

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