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CFO aktuell 4, August 2011, Seite 152

Zwei Freunde in Weimar

Wilfried Stadler

Sommerliche Buchbesprechungen richten sich an Leser, die sich Zeit nehmen. Einen umfangreicheren belletristischen Text schafft man ja während des Jahres nur in Ausnahmefällen, im richtigen Urlaub aber darf es gerne auch einmal Gewichtigeres sein. Die leichtverdauliche Vielfliegerkost aus dem Flughafen-Shop – von John Grisham über Donna Leon bis Martin Suter – genügt diesmal nicht; der Lesestoff darf auch Substanz haben.

Als ich mich an das Vergnügen erinnerte, das ich im letzten Sommer bei der Lektüre von Vladimir Nabokovs Kurzroman „Pnin“ hatte, dachte ich zunächst an eine Besprechung dieses mit geistreichen und humorvollen Schilderungen der harmlosen Abenteuer eines zerstreuten Professors vollbepackten, feinen Buches. Dann aber entschloss ich mich, den „Pnin“ zwar zu empfehlen, den größeren Platz dieser Seite aber einem Sachbuch zu widmen: „Goethe und Schiller – die Geschichte einer Freundschaft“ von Rüdiger Safranski.

Wie aktuell die Stoffe beider Dichter sind, lässt sich in den Neuinszenierungen ihrer Werke am Burgtheater erleben: In der phantasie- und schwungvollen Fassung des rätselhaften „Faust II“ von Intendant Matthias Hartmann fasziniert der visionäre Blick Goethes auf die ...

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