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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
„Time for a double dip?“ – mit dieser Schlagzeile stellt sich die Zeitschrift Economist in der Ausgabe vom die Frage, ob wir unmittelbar vor einer Neuauflage der Krise, einer Krise 2.0, stehen. Das aktuelle Staatsschuldendebakel und die Währungsprobleme in den USA und in Europa erzeugen weltweit eine große Unsicherheit sowohl in den Märkten als auch bei den Menschen. Es wird immer offensichtlicher, dass die Welt auf dem Weg zu einem multipolaren Währungssystem ist, und man ist sich einig, dass der Dollar zukünftig als einzige Leitwährung ausgedient hat. Aber so klar diese Zielrichtung auch ist, so unklar sind das „Geschäftsmodell“ des neuen Währungssystems und der Weg dorthin. Was bleibt: Unsicherheit. Alle haben Angst vor einer neuen Vertrauenskrise, einer Rezession und ihren Folgen.
Dabei geben die konjunkturellen Indikatoren der Realwirtschaft keinen Grund zur Sorge, im Gegenteil: Heute schreiben Unternehmen wieder hohe Gewinne, der Ölpreis ist deutlich gesunken, nämlich wieder unter 100 Dollar, Lieferengpässe nach der großen japanischen Naturkatastrophe sind behoben, die Inflation in den USA und in Europa ist jeweils auf niedrigem Niveau, und die boom...