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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Österreich ist das einzige Land unter den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in dem es noch keine Enforcementbehörde für Unternehmen des Kapitalmarkts gibt. Das ist unerfreulich, denn die entsprechende EU-Verordnung hätte schon bis Ende 2008 umgesetzt werden sollen. Die Lage könnte sich bald ändern, denn der Druck auf Österreich ist bereits sehr groß, und hinter den Kulissen wird intensiv über mögliche Modelle der Funktionsweise einer Bilanzpolizei verhandelt. Mit dem Enforcementstellen-Gesetz wird eine zusätzliche unabhängige Stelle zur Prüfung von Jahresabschlüssen kapitalmarktorientierter Unternehmen eingerichtet werden. Das oberste Ziel der Enforcementinitiative ist eine einheitliche, qualitativ hochstehende Anwendung der IFRS, so sehen es die EU-Richtlinien zur Harmonisierung der Transparenzanforderungen vor. Dadurch wird eine neue Kontrollinstanz für Unternehmen kommen – neben den bestehenden Instanzen wie Aufsichtsrat und Abschlussprüfer.
Bisher war angedacht, dass das österreichische Enforcementsystem aus zwei Einheiten bestehen soll: aus einer Prüfstelle (Austrian Enforcement Panel) und der Enforcementstelle. Die neue Prüfstelle soll ein u...