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CFO aktuell 5, Oktober 2009, Seite 205

Compliance

Christian Kreuzer

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Schrebergarten. Sie arbeiten zufrieden an Ihrem Gärtchen, da kommt Ihr Nachbar und sagt: „Herr Müller, so geht das nicht, Ihr Rasen ist viel zu hoch!“ Sie sind ein freundlicher und zurückhaltender Mensch und fragen: „Wieso? Gibt es da ein Gesetz über die Grashöhe?“ – „Nein, aber es ist die Regel!“, erwidert der Nachbar und wendet sich kopfschüttelnd ab. Wenn Sie in diesem Schrebergarten ein friedliches Leben haben wollen, empfiehlt es sich daher, nicht nur die Gesetze, sondern auch alle gemeinschaftlichen Regeln einzuhalten. Genau darum geht es bei der Compliance.

Jede soziale Aktivität ist an bestimmte Verhaltensnormen gebunden. Manche davon sind als Gesetze kodifiziert und werden vom Gesetzgeber überprüft. Manche haben den Charakter von Regeln, die zwar kein Gesetz sind, aber innerhalb gewisser Gemeinschaften Gesetzescharakter haben. Wieder andere ergeben sich durch gelebte Vorgehensweisen, die zwar nirgends festgeschrieben sind, aber als üblich akzeptiert werden (z. B. Benehmen). Im Umgang mit Regeln gibt es zwei Extreme:

Entweder sieht man in Regeln eine lästige Behinderung unternehmerischer Tätigkeit, also bestenfalls eine Empfehlung. Die Er...

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