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CFO aktuell 4, August 2009, Seite 180

Vom Musterland zum Schurkenstaat

Die Schweiz als Hort von Steuerflucht und staatlich sanktionierter Korruption

Bruno Lässer

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Schweiz in besonderem Maße getroffen. Anfangs war es die auf dem amerikanischen Immobilienmarkt besonders exponierte UBS, die mit ständig anwachsenden, letztlich existenzbedrohenden Verlusten aus faulen US-Papieren aufhorchen ließ. Um die größte Bank des Landes zu retten, musste die Schweizer Regierung umfangreiche staatliche Rettungsmaßnahmen ergreifen. Und nun geraten mit dem Bankenstandort Schweiz im Allgemeinen und dem Bankgeheimnis im Besonderen weitere Pfeiler der bislang so heilen eidgenössischen Finanzwelt ins Wanken. Ein jüngst erschienenes Buch mit dem provokanten Titel „Schurkenstaat Schweiz?“ untersucht den Entstehungsmythos des legendären Schweizer Bankgeheimnisses in den 1930er-Jahren bis hin zur heutigen Funktion der Schweiz im internationalen Finanzsystem und den aktuellen Konflikten mit den Steuerbehörden in den USA und Europa.

Neu ist dieses Gezerre um das in der Schweiz geparkte Schwarzgeld betuchter ausländischer Steuerflüchtlinge allerdings nicht. Die Auseinandersetzungen vor allem mit Deutschland und Frankreich reichen bereits in die Epoche unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zurück und trugen damals, so die ...

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