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bau aktuell 5, September 2020, Seite 196

Standards sind Macht

Zum 100. Geburtstag des Österreichischen Normungsinstituts (Austrian Standards International)

Matthias Tschirf

Der vorliegende Beitrag widmet sich dem Normungswesen in Österreich und Europa. Ein Schwerpunkt liegt auf dem aktuell geltenden Normengesetz 2016 (NormG 2016), BGBl I 2015/153.

1. Einleitung

Normen sind unverbindliche freiwillige Spezifikationen, die aus dem Zusammenwirken der betroffenen Kreise, insbesondere der Unternehmen, konsensual entstehen. Sie dienen in der globalen Weltwirtschaft auch als Motor für Innovation und Wirtschaftswachstum, schaffen einen Wettbewerbsvorteil und ermöglichen den Zugang zu neuen Märkten. Unternehmen können durch die Teilnahme an der Normung Einfluss auf die zukünftigen Rahmenbedingungen ihrer Branche nehmen.

Normung zielt auf die Überwindung von Handelshemmnissen und dient der Verwirklichung des freien Binnenmarktes der EU. Die amtierende deutsche EU-Präsidentschaft postuliert in ihrem Programm „ein „starkes und innovatives Europa“ und hält programmatisch fest: „Europa muss auf Feldern neuer Technologien Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit erlangen. Europäische Standards und Normen müssen die Entstehung dieser Technologien begleiten.“ Das hat gerade Auswirkungen für eine kleine, extrem innovative KMU-definierte Wirtschaft wie die österreichische.

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