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IRZ 9, September 2015, Seite 357

Wird die internationale Standardsetzung von der EU dominiert?

Eine empirische Analyse von Stellungnahmen, Finanzierung und Gremien

Oliver Knospe, Melissa Luckner und Stefanie Kaczmarek

Während sich am internationalen Standardsetzer seit jeher facettenreiche Kritik entfacht, tritt aktuell Argwohn gegenüber einer vermeintlichen Dominanz der Interessen der EU und ihrer Mitgliedstaaten bei der Entwicklung der IFRS in den Vordergrund. Um diesen Vorbehalt zu prüfen, analysiert der Beitrag empirisch die Strukturen der Stellungnahmen, der Finanzierung und der Gremienbesetzung. Die Befunde bereichern die Diskussion der Input- und Prozess-Legitimation des internationalen Standardsetzers.

1. Einleitung

Primäres Ziel der IFRS Foundation ist die Entwicklung von einheitlichen, qualitativ hochwertigen, verständlichen und weltweit anerkannten Rechnungslegungsstandards. Dabei gilt die Legitimität des IASB als privater Standardsetzer als prekär. So ist die Input-Legitimität von der möglichst breiten und ausgewogenen Teilnahme von Interessengruppen am Standardisierungsprozess – etwa durch Stellungnahmen zu Verlautbarungen des IASB – abhängig. Die Prozess-Legitimität verlangt sowohl hinsichtlich der Finanzierungsstruktur als auch der Besetzung der Gremien ein ausgewogenes Kräfteverhältnis einzelner Interessen.

Der Legitimität des internationalen Standardsetzers gilt über die Jahre hinw...

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