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Ist das Bauwesen „zer-normt“?
Um eine bestimmte Qualität und (Mindest-)Sicherheit im Dschungel unserer Baubranche zu gewährleisten, dienen Normen als Basis, um Produkte und Dienstleistungen zu deklarieren und auch zu definieren. Die zunehmende Normenanzahl führt jedoch durchaus zur Frage, ob das Bauwesen in Österreich oder auch international bereits „zer-normt“ ist. Dieser Frage wurde vom erstgenannten Autor im Rahmen seines Vortrags am 1. bau aktuell-Tag am in Wien nachgegangen.
1. Nationale Normung – Status quo
Das Österreichische Normungsinstitut (Austrian Standards Institute, kurz: ASI) definiert den Begriff der Norm folgendermaßen:
„Normen sind Regeln, die im Dialog und Konsens aller Betroffenen und Interessierten entwickelt werden. Sie legen Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen, Systeme und Qualifikationen fest und definieren, wie die Einhaltung dieser Anforderungen überprüft wird. Von ihrem Wesen her sind Normen Empfehlungen. Ihre Anwendung ist somit freiwillig, aber naheliegend, denn Normen dokumentieren den aktuellen Stand der Technik: das, was in einem bestimmten Fachgebiet ‚Standard‘ ist. Dafür bürgen das hohe Fachwissen und die Erfahrung der Experten und Expertinnen in den zuständigen Komit...